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Resilienz trainieren - was Frauen stark macht

Mit Resilienz ein Leben lang

Resilienz langes glückliches Leben

I had a dream: ich sehe mich als alte Frau mit Runzeln und einem wachen, lebendigen Ausdruck in den Augen. Augen, die funkeln voll Neugier und Offenheit gegenüber dem Leben. Ein freundlicher, zugewandter und optimistischer Mensch zu bleiben und positive Energie für mein Umfeld zu geben, das wäre mein Lebenserfolg.

 

Manchmal sah und sieht es leider nicht danach aus, dass ich diese alte Frau werden könnte. Vor fünf Jahren fühlte mich komplett ausgelaugt und war nicht im Stande, Energien für die Umsetzung meiner Herzensprojekte aufzubringen. An 27 von 31 Tagen im Monat ging es mir schlecht. Morgens musste ich eine Stunde Zeit einplanen, nur um aus der Wohnung bis zu meinem Auto zu kriechen. Abends war ich einfach nur müde und schleppte mich geradeso bis zum Sofa. 

Das Leben als Langstreckenlauf

Wie ich inzwischen weiß, geht es vielen Frauen rund um die Lebensmitte ähnlich. Das Berufsleben ist ein Marathon, für den wir viel Kräfte brauchen. Gerade wenn es nach einem schwungvollen Start nach einigen Jahren vielleicht doch nicht so gradlinig verläuft, wie erwartet. Oder wenn die Familienplanung sich doch nicht so schön mit den beruflichen Zielen integrieren lässt.

 

Und manchmal hat das Leben auch noch ganz andere Überraschungen parat, wie den Tod von lieben Menschen, eine Trennung, Krankheit oder anderes, was eine aus der Bahn werfen kann. Wie findest Du trotzdem die Kraft, Dein Leben nach Deinen Wünschen zu gestalten?

Resilienz als Schlüsselfaktor für ein erfülltes Leben

Je besser Du Krisen im Leben überwindest, desto resilienter bist Du. Was heißt das? Resilienz bedeutet psychische Widerstandskraft. Bin ich resilient, dann bin ich in der Lage, auch angesichts von Widrigkeiten wieder in eine handlungsfähige, lösungsorientierte Einstellung zu kommen. Resilienz ist die Schlüsselfähigkeit, um Krisen zu überwinden. Ich gehe mal noch einen Schritt weiter: Resilienz ist die Fähigkeit und seine Energien so zu managen, so dass man auch über viele Jahrzehnte sein inneres Feuer nährt und seinen persönlichen Lebensweg erfolgreich beschreitet.

Jede kann ihre Resilienz trainieren

Für das Programm Machen & Wachsen ist das Konzept der Resilienz zentral. Resilienz ist die Grundlage auf der wir unsere Führungskompetenzen und Umsetzungserfolge aufbauen. Deswegen beschäftigen wir uns immer wieder damit, wie wir unsere Resilienz stärken und ausbauen können.

Woran erkenne ich, ob ich resilient bin?

Resilienz zeigt sich in

  • Anpassungsfähigkeit,
  • Neugier,
  • Selbstvertrauen und
  • Lösungsorientierung

Um festzustellen, wie widerstandfähig Du bist, frage Dich folgendes:

  • Kannst Du Dich nach Rückschlägen schnell wieder berappeln?
  • Wie schnell gelingt es Dir, über neue Wege nachzudenken, wenn Du Dir den Kopf an einer Mauer eingerannt hast?
  • Fällt es Dir schwer oder leicht Hilfe zu suchen?
  • Neigst Du dazu, Dich selbst fertig zu machen, oder kannst Du liebevoll mit Dir umgehen? 

Die Antwort auf diese Fragen zeigen Dir, wie es um Deine psychische Widerstandkraft bestellt ist.



Welche Rahmenbedingungen stärken Resilienz?

Die drei wichtigsten Rahmenbedingungen für Resilienz sind:

  1. Umfeld
  2. Mindset (Selbstbild)
  3. Umsetzungskompetenz

 

 

 

Eine gute Gemeinschaft fördert Resilienz

Das Gefühl dazu zu gehören, Unterstützung durch Familie, Freunde und Kolleginnen und Kollegen zu erfahren ist ganz wesentlich, um uns psychisch widerstandsfähiger zu machen 

Dein Selbstbild entscheidet über Deine Widerstandskraft

Bin ich ein Mensch, der überzeugt ist, sein Schicksal selbst gestalten zu können oder denke ich, dass es sowieso alles keinen Zweck hat? Wer glaubt, es mit in der Hand zu haben, der hat im Fachjargon eine Selbstwirksamkeitserwartung, und ist schon mal resilienter als Menschen ohne diese Erwartung.  Denke ich, dass es Lösungen für Probleme gibt?  Bin ich also lösungsorientiert? Dies ist der zweite Faktor meiner Einstellung, der mich resilient macht. Mein Selbstbild entscheidet, ob ich die Person werde, die ich werden wollte, und ob ich das realisiere, was ich mir vorstelle.

Resilienz braucht umsetzungskompetenz

Ob ich die Fähigkeit zur Umsetzungskompetenz habe zeigt sich an folgenden Fragen:

  • Erkenne ich die Chancen in Krisen?
  • Kann ich akzeptieren, was ich nicht ändern kann und mich auf das konzentrieren, was ich in der Hand habe?
  • Kann ich mich entspannen?

 

 

 

Umsetzungskompetenz habe ich, wenn ich Strategien in operative Teilschritte zerlege und dadurch vorankomme, indem ich jeden dieser Schritte einen nach dem anderen durchführe. Dies setzt voraus, dass ich die Probleme genau analysieren kann oder jemanden frage, der mir dabei hilft. Ich bin bereit etwas zur Lösung auszuprobieren und auch einmal neue Wege zu gehen. Ich kann Entscheidungen sorgfältig abwägen, aber dann auch treffen und ich bin in der Lage mir auch Fehler zuzugestehen. Wenn ich in einer Sachgasse stecke, kann ich mich umdrehen und wieder hinausgehen.

Kann man Resilienz erwerben oder wird man damit geboren?

Vielleicht denkst Du, dass es einem eben schon in die Wiege gelegt ist, ob man Selbstvertrauen hat oder eben pessimistisch ist. Biologische und soziale Faktoren haben bei der persönlichen Ausprägung von Resilienz einen gewissen Einfluss. Es ist beispielsweise von Vorteil, wenn man die Möglichkeit besitzt, um sich informieren zu können, und wenn man weiß, wo man Hilfe suchen kann. Auch das Alter spielt eine Rolle. Gerade Frauen werden mit zunehmendem Alter und der damit zunehmenden Lebenserfahrung resilienter. (Quelle: Tianqiang Hu, Dajun Zhang, Jinliang Wang: A meta-analysis of the trait resilience and mental health)

Resilienz schützt vor Burn-Out

Ein Burnout ist ein Zustand andauernder Erschöpfung. Betroffene fühlen sich überfordert, lustlos und haben keine Energie mehr. Es ist ein Zustand der dem der Resilienz entgegengesetzt ist.

 

Das gefährliche an der Erschöpfung ist, dass sie sich über einen längeren Zeitraum einschleicht, so dass man es nicht rechtzeitig merken, was mit einer passiert. Wenn ich es aber nicht beizeiten realisiere, was passiert, dem kann ich auch nicht entgegenwirken. Erst wenn er Akku alle ist, realisiere ich dann den kompletten Energieverlust. An diesem Punkt ist es viel schwieriger, sich wieder in den Besitz all seiner Energien zu bringen.

 

Ich brauche nicht zu erklären, dass im Burnout der Alltag und der Job nicht mehr richtig bewältigt werden können. Und in diesem Zustand schafft man es in aller Regel nicht mehr, zusätzlich seine Herzensprojekte zu realisieren. Ausbegrannte Energie macht den Horizont ganz eng.

 

Wenn Du Deine Resilienz kontinuierlich stärkst, ist dies aktive Burn-Out-Prevention.

Fünf Handlungsfelder zur Stärkung von Resilienz

Zwischen meiner Mutter und mir gibt es einen ständigen Witz, der da heißt „Die Lösung für alles sind Sport und Gemüse.“ Die Vorschläge zur Stärkung Deiner Resilienz klingen erstmal ähnlich banal, sind aber dennoch durchschlagend.

 

Die fünf Bereiche, in denen Du Deine Widerstandskraft stärkst, sind:

  1. Bewegung & Ernährung
  2. Entspannung & Schlaf
  3. Fokus & Flow
  4. Freude & Mitmenschlichkeit
  5. Zeit & Investition

Fragen, die Du Dir in diesen Bereichen stellen solltest sind:

 

  • Ernährung: Ist meine Ernährung gesund und versorgt mich mit allen, was ich brauche, um genügend Energie und Nährstoffe zu haben?
  • Bewegung: Bewege ich mich ausreichend, um meinen Körper gesund zu erhalten?
  • Entspannung & Schlaf: Schlafe und entspanne ich genügend? Das ist ein ganz wichtiger Punkt, denn gerade hier wird oft vermeintlich Zeit gespart. Das kenne ich von mir selbst. Lieber noch etwas aufbleiben und Sachen erledigen. Ich schiebe Entspannung oft auf, aber die körperliche, geistige und emotionale Erholung ist wesentlich, um resilient zu bleiben.
  • Fokus & Flow: Kann ich mich auf tiefe Arbeit konzentrieren oder verpulvere ich meine Aufmerksamkeitsspanne mit Multitasking? Konzentration führt zu besseren Arbeitsergebnissen und zu einem tieferen Glücksgefühl.
  • Freude & Mitmenschlichkeit: Genieße ich die kleinen Dinge in meinem Leben und gehe achtsam durch den Tag? Pflege ich schöne, mir guttuende mitmenschliche Beziehungen?
  • Zeit & Investition: Und schließlich stellt sich auch die Frage, ob ich meine Zeit so einsetze, dass sie im Dienste meiner Werte, Wünsche und Ziele steht. Wo setze ich Grenzen und wo achte ich darauf, dass ich meine kostbare Ressource auch dort einbringe, wo es meinem eigenen Lebensplan nutzt?

Was Resilienz nicht bedeutet

Resilient zu sein bedeutet weder, um jeden Preis durchzuhalten, noch sich nichts mehr aus Tiefschlägen zu machen.

 

Durststrecken müssen manchmal überstanden werden. Durchhalten heißt bisweilen die Devise. Aber nicht um jeden Preis. Als resilienter Mensch schaue ich genau hin: Ist die erlebte Durststrecke noch durchhaltbar oder vertrockne ich langsam? Bekomme ich genug von dem, was meine Energien auflädt? Verwende ich noch meine Zeit und meine Ressourcen im Sinne meiner Ziele? Oder befinde ich mich schon im roten Bereich und hänge einer Fata Morgana nach, die zu erreichen mich meine Gesundheit kosten kann?

 

Ich muss meine Situation immer wieder hinterfragen und mit meinen eigenen Bedürfnissen und Wünschen abgleichen. So verhält es sich auch mit dem Gefühl, allem Standhalten zu müssen. Resilienz bedeutet nicht, immun gegen Anfeindungen, Rückschläge und Kritik zu sein. Es bedeutet auch nicht, dies ohne mit der Wimper zu zucken hinnehmen zu müssen. Resilienz zeigt sich darin, ob ich gut für mich sorge, wenn mir Negatives widerfährt. So kann ich beispielsweise bei Kritik dafür sorgen, dass ich damit besser umgehen kann. Vielleicht muss ich mich aus der Schusslinie bringen oder eine Situation verlassen. Oder ich suche mir Hilfe und Unterstützung, um mich wieder aufzubauen.

Übung macht die Resilienz-Meisterin

Seine Energien zu schützen und zu pflegen, seine Widerstandskraft zu stärken, dass sind ganz essenzielle Aufgaben, die wir als erwachsene Frauen für uns übernehmen müssen. Ein gutes Fundament an Energie und (Widerstands)Kraft versetzen uns in die Lage, in Führung zu gehen und unsere Vorstellungen in der Welt umzusetzen. Deswegen lege ich Dir sehr ans Herz, Dich um eine beständige Pflege und Stärkungen Deiner Resilienz zu kümmern.

 

Seine psychische Widerstandskraft zu fördern ist jedoch keine einmalige Sache. Jede muss kontinuierlich dran bleiben und Selbstfürsorge betreiben. Nur dann wird Resilienz ein fester Bestandteil im Leben und kann seine heilsamen Kräfte entfalten. 

Mach den Resilienztest

Wenn Du wissen willst, wie es um Deine psychische Widerstandskraft bestellt ist, und ob es Dir über die Zeit gelingt, diese zu verbessern, dann mach gerne unseren Test.

Resilienz trainieren Tipps und Hinweise
Resilienz trainieren Tipps und Hinweise

Widerstandkräftig sein und bleiben, das ist eines der wichtigsten Themen in Zeiten von persönlichen und gesellschaftlichen Krisen. Für alle, die es lieber hören als lesen, haben wir außerdem diese Podcastfolge mit den wichtigsten Hinweisen zur Resilienz für Euch zusammengestellt.