von Iris Maaß
Umgang mit dem inneren Kritiker
Wie Du Widerstände und Selbstzweifel überwindest
„Eines Tages mache ich eine Weltreise.“ Das klingt gut.
„In zwei Wochen beim Mitarbeitergespräch frage ich meinen Chef nach einem Sabbatical.“ Das klingt sehr konkret und wirft unangenehme Gefühle auf:
- Was genau soll ich dem Chef sagen?
- Was wenn er es ablehnt?
- Es ist doch gerade so viel zu tun.
- Ich sollte mich noch besser darauf vorbereiten.
- Vielleicht sollte ich lieber noch abwarten, bis die Gelegenheit günstiger ist.
Sobald Projekte konkret werden, macht sich ein Angstgefühl breit und man schiebt die Aufgabe lieber weiter vor sich her.
Ich habe dafür vollstes Verständnis, denn mir ging es genauso. Als ich meine ersten Podcast-Episoden zum Märchenerzählen fertig hatte und die ersten Interviewpartner fragten, wann er denn nun endlich veröffentlicht wird, schob ich Panik. Was sollten meine Kollegen von mir denken? Wie kommt das an, wenn eine knallharte Businessfrau und Vertriebsmanagerin jetzt die Märchentante gibt? Sicher würde ich mich lächerlich machen. Vielleicht würde ich obszöne Zuschriften bekommen. Ich schob die Veröffentlichung der ersten Episode ein ganzes Jahr vor mir her.
Was hindert Dich, Deine Herzensprojekte zu verfolgen?
Sicher kennst Du ähnliche Beispiele aus Deinem Alltag. Du hast ein wirklich wichtiges Herzensprojekt, aber Du kannst keinen konkreten Schritt dahin tun. In Deinem inneren erheben sich viele Einwände und Argumente, warum das ganze einfach eine völlig abwegige Idee ist, Du es sowieso nicht schaffst und lieber erst die Wohnung aufräumen und die Steuer machen sollest.
Innerer Widerstand ist normal
Dieses Erlebnis ist ganz normal. Es geht jedem Menschen so, wenn er sich an etwas für ihn wirklich wichtiges herantraut. Nur spricht niemand gerne offen darüber und wir versuchen oft lieber, das unangenehme Gefühl zu verdrängen anstatt uns damit auseinandersetzen kann. Oft wissen wir auch nicht, was man gegen die inneren kritischen Stimmen der Verhinderung tun kann.
Der innere Widerstand äußert sich vor allem in kritischen Stimmen und Selbstzweifel. Um unsere Herzensprojekte ins Leben zu rufen, ist es sehr wichtig, dieses Phänomen genau zu kennen und damit umgehen zu lernen. Dieses Phänomen ist nichts Schlechtes und man muss sich dafür auch nicht schämen. Es handelt sich einfach ein Mechanismus in uns, der uns vor Gefahren schützen will.
Was wir da hören, sind die Stimmen des inneren Kritikers. Er meint es scheinbar gut mit uns und führt viele Pseudoargumente an, um uns unser Vorhaben auszureden.
Willenskraft alleine hilft nicht
Häufig bekommen wir den Rat, uns einfach über das Angstgefühl hinwegzusetzen und unsere Willenskraft oder unseren Mut zu bemühen. Wenn wir es nur genug wollen, dann würden wir es auch schaffen.
Beim Thema innerer Widerstand und innere kritische Stimmen haben wir es jedoch mit einem sehr alten Mechanismus zu tun, der tief im Menschen verwurzelt ist.
Gib Deinem Widerstand einen Namen
Den ersten Schritt zu einem besseren Umgang mit diesen Stimmen ist es, innezuhalten und zuzuhören. Und dann benennen wir den inneren Kritiker. Er ist nur eine Stimme in unserem Inneren und nicht die einzige Stimme oder gar die Stimme der Wahrheit.
Es ist nichts verkehrt daran, dieses Widerstandsgefühl zu spüren oder den inneren Kritiker in sich zu hören. Im Gegenteil, es ist ein eindeutiges Signal, dass es um etwas geht, was Dir sehr wichtig ist. Viele hervorragende und kompetente Frauen haben es mit dem inneren Kritiker zu tun. Er ist der Hauptgrund, warum Frauen sich nicht auf die interessante Führungsstelle bewerben, warum sie an sich zweifeln und sich bietende Wege nicht begehen.
Umgang mit dem inneren Kritiker
Wichtige Schritte im Umgang mit dem inneren Kritiker sind
- Ihm/ihr einen Namen geben
- Ihn/sie personifizieren und ausgestalten
- Überlegen, an wen er/sie uns erinnert (Eltern, Lehrer, Vorgesetzte,…)
Der innere Kritiker ist nur eine der Figuren in unserem inneren Team. Wir können uns anhören, was er zu sagen hat und dann können wir eine Entscheidung treffen, was wir tun werden. Wir können dem inneren Kritiker sagen: „Vielen Dank für Deine Warnungen. Ich verstehe Dich, aber Du darfst jetzt schweigen. Ich habe das Risiko durchdacht und mich dazu entschieden, den Schritt zu machen. Ich teile Deine Auffassungen nicht, aber ich danke Dir für Deine gute Absicht. Du wurdest gehört und hast Deinen Teil geleistet.“
Der innere Kritiker gehört ein Leben lang zu uns
Wir werden ihn niemals loswerden, aber wir können ihn managen. Es lohnt sich, sich ausführlich mit dieser inneren Figur zu beschäftigen. In unserem Webinar gehe ich auf alle Facetten des inneren Kritikers ein und wir durchleben eine geführte Meditation, um diese Person in uns kennen zu lernen und mit ihr vertrauter zu werden. Durch den Austausch mit anderen Frauen können wir es wagen, diese Facette unseres Lebens zu erkunden. In der Gemeinschaft wird sichtbar, was der Innere Kritiker verhindert und wie gut es tut, sich von ihm nicht länger dominieren zu lassen.
Webinar zum inneren Kritiker
Die Arbeit mit unseren inneren Anteilen, unserem inneren Team, ist ein wichtiger Bestandteil von Machen & Wachsen, da durch sie der Boden für die Entfaltung unseres Potenzials und unserer Umsetzungskraft bereitet wird. Durch die Beschäftigung mit diesem Thema gewinnen wir Sicherheit im Umgang mit uns selbst und gewinnen an Kraft.
Im Webinar gehen wir gemeinsam durch die Visualisierung und Ausgestaltung des inneren Kritikers. Ihr erfahrt außerdem, wie ihr seine Stimme erkennt und zuordnen könnt. Nach der gemeinsamen Arbeit könnt Ihr Euch in der Community von Machen und Wachsen austauschen und Eure Erfahrungen vertiefen.
Ich freue mich auf euch. Anmelden könnt Ihr Euch hier.